War das heute ein super Tag. Gegen 7 Uhr geht es aus Rieden am Forggensee zu den Bavarian Open nach Bad Hindelang. Ich fliege beim German Cup mit. Der German Cup ist eine vom DHV veranstaltete Gleitschirm Wettbewerbsserie die für Ottonormalflieger offen ist. Heute ist endlich der Spiesser angesagt. Der Wind soll im erträglichen Rahmen aus Nord bis West wehen. Nach den etwas kurzen Task an den letzen beiden Tagen können wir es heute sicherlich richtig krachen lassen. Mit dem Trecker werden die Packsäcke auf den Spießer gefahren. Wir werden mit VW Bussen bis kurz unter den Gipfel gefahren. Die letzten hundert Höhenmetern geht es auf Schusters Rappen.
04.04.-09.04.2007 DHV German Cup Bad Hindelang - Ein Tagebuch / Task 1 / Task 2 / Task 3 / Task 4

Samstag der vierte Tag - 3. Task Startplatz Spießer 58,2 km
Bis die Schirme oben sind geniesse ich noch ein wenig die herrliche Ruhe und Aussicht vom Spießer. Als wir dann oben angekommen sind werden Schirm und Gurtzeug schon einmal fertig gemacht. Nach Bekanntgabe des Task des German Cup wird es wahrscheinlich schnell in die Luft gehen.
Heute geht es mit dem Tasksetting, im Gegensatz zu gestern, recht schnell. Harry Buntz sportlicher Leiter und Olaf Peglow, der sich um den German Cup kümmert, bereiten das Taskboard vor.
Fliegen ist...
..................... ... Fortsetzung folgt ...
.............................................................. Ingo
 
Manche Cockpits sehen schon etwas lustig aus. Ich konnte leider nicht rausbekommen ob der Pilot beim Fliegen Musik hört oder er den Lautsprecher mit dem Vario gekoppelt ist. Eine Stereoanlage habe ich nicht gesehen.

Ich starte kurz danach. In der Zeit geht es allerdings nicht so richtig. Der ganze Pulk hängt am Startplatz und es geht nicht richtig hoch. "... so ein Mist", dass ist heute aber etwas Hardcore Verkehrsaufkommen. Mir ist doch etwas unwohl in der Luft. Etwa 50 Schirme fliegen auf einer Höhe am Startplatz vor dem Spießer rum. Ich fliehe erstmal aus dem ganzen Trouble. Am vorgelagerten Hügel geht es einigermaßen, aber kein Bart zieht richtig durch. Mittlerweile haben hat sich der ganze Troß etwas nach vorne gearbeitet und es wird wieder etwas enger. Ich weiß schon warum ich lieber XC fliege, da wird es selten so eng in der Luft. Nach einer endlosen halben Stunde in diesem Gewürge, kann ich mit mit 10 anderen Schirmen einen Bart ausgraben. Wir steigen ein ganzes Stück höher wie die anderen. Langsam verabschieden sich immer mehr von denen und wir sind am Ende nur noch zu viert. Jetzt zieht der Bart allerdings nochmal kräftig an und wir können Basis machen. Ich gleite zum Iseler los, wo der Startpunkt der Zeitnahme liegt.
Uwe startet unter dem tosenden Applaus der Teilnehmer wie die letzten Tage als erstes und holt sich wie immer den Frühstarterbonus (:-))))
Die erste Wende ist die Gaichtspitze. Ich bin vom Neunerköpfle bis kurz vor die Gaicht im Beschleuniger gestanden. Ein Bart reißt mich an die Basis, dass ich die Wende locker nehmen kann. Auf dem Rückweg zum Neunerköpfle mache ich Basis bis 2600 und gleite los. Im Tal ist mittlerweile ein ordentlicher Wind. Die ersten Schirme die nicht hoch genug aufgedreht haben sind schon bedenklich tief. Meine Höhe habe ich dann auch bis kurz vor das Neunerköpfle verbraten. Die Südseiten geben nix gescheites her und ich kneife die Arschbacken zusammen und versuche in das Aufwindband des Neunerköpfles zu kommen. "... so ein Mist, dieser dämlich Talwind", ich fluche vor mich her, hört mich ja keiner. Das wird nix mehr ..., na ja, vielleicht doch ..., ne wird nix mehr ..., komm schon nur noch ein Stückchen ..., ich mach mich ganz flach in meinem Gurtzeug und treten den Beschleuniger noch ein bissel weiter an die Bodenplatte. "Puhhh ... ", ich kann gerade so in das vom Talwind angeströmte Aufwindband des Neunerköpfles einsteigen. Von dort geht es recht zügig nach oben und die Wendepunkt Neunerköpfle ist im Kasten. So jetzt nur noch zum Nebelhorn und die Aufgabe ist im Sack.
Vor dem Iseler und danach reißt es mich an die Wolke. Ich halte auf das Neunerköpfle zu, wo ein paar Schirme gerade Höhe machen. Auf dem Neunerköpfle Startplatz ist die Hölle los. Die werden sich wohl wundern, wo die ganzen Schirme herkommen.
Die Wegpunkte die wir am ersten Tag bei der Einschreibung in unser GPS geladen haben, müssen jetzt in die Richtige Reigenfolge gebracht werden. Das Taskboard ist nach Bekanntgabe der Aufgabe umlagert.
Uff ..., der Task geht über 58 km über Gaichtpass, Neunerköpfle, Nebelhorn und ins Ziel in Bad Hindelang wir als Strecke beim German Cup ausgegeben. Na ja, dass ist ja schon einen ganz schön heftige Aufgabe. Habe bis jetzt erst 3 mal so ne Strecke geschafft und das ohne Wegpunkte. Na ja wird schon werden.
Aber wie jetzt zum Nebelhorn fliegen. Die Strecke habe ich noch nie gemacht. Ich versuche es über das Tannheimer Tal. Der Talwind und die Abschattungen machen mir leider einen Strich durch die Rechnung. Was ich auch probiere, der Talwind macht alles zunichte. Durch die Abschattungen geht es nicht mehr besonders hoch raus. Am Gegenhang spült es mich immer wieder nach unten.
In den Süden reinfliegen ist mir zu gefährlich und ich versuche mich nocheinmal an den vorderen Ausläufern entlangzuhangeln. Der Talwind ist so stark das das keinen besonderen Erfolg hat. Ich gehen zum Landen. Die Auswertung ergibt 30 km. Damit werde ich mich wohl irgendwo im guten Mittelfeld befinden. 10 bis 15 Piloten haben die Aufgabe geschafft. Die meisten stehen am Neunerköpfle am Boden, ich befinde mich in guter Gesellschaft.

Das hat heute richtig Laune gemacht und ich kann jedem nur empfehlen, so einen German Cup mitzufliegen.

 

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