"Mei ..., war das wieder ein
Flug". Heute gibt es nur das geschriebene Wort, meine
Kamera ist kaputt. Bald gibt es eine Neue. Aber von Anfang an.
Ich komme erste spät aus Rieden am Forggensee
weg. Morgen kommen neue Gäste und ich musste die Ferienwohnung
noch putzen. Um ( 15 Uhr ) gibt mir meine liebe Iris
frei, ich mach mich auf den Weg zum Tegelberg. Es sieht dort
von den Wolken gar nicht so schlecht aus. Ich gebe unserem VW
Bus die Sporen damit ich wenigstens noch ein Stündchen
fliegen kann. Um ( 15 Uhr 30 ) steh ich an der Bahn,
die fährt natürlich vor meiner Nase weg. Also gewartet bis
die nächste Bahn unten ist. Als die nächste Gondel es endlich
geschafft hat, sagt der Fahrer, dass die Bergwacht
eine Übung mit dem Hubschrauber durchführt und im Moment
Startverbot ist. "... na super, dass hätte man ja auch
irgendwo anschlagen können, dass eine Übung
stattfindet, manchmal kann man die Leute vom Tegelberg doch in
den ..., na ja", also zum Auto und ab zum
Buchenberg. Ein bissel einen dicken Hals hatte ich schon. Das
bekommt jetzt der Bus zu spüren. Das Gaspedal wird durch´s
Bodenblech getreten. Am Buchenberg müsste doch die 1.DAeC
Gleitschirmschule mit ihrem Höhenflugkurs sein. Da
es 20 Leute sind, sieht man im Moment gar keinen in der Luft.
Da scheint der Wind ja nicht besonders zu passen. Als ich dann
von unten den Windsack sehe, wird die Hals noch ein bissel
dicker. Irgendwas um West, bis Nord, bis Süd, "... ja
super", wird
wohl nur ein Abgleiter. Na egal, fahr ich halt hoch und schau
mir die Sache an. Man, man man, die Buchenbergbahn hat nicht gerade ihren Eilgang eingelegt. Die Bahn zuckelt
heute etwas langsamer wie sonst nach oben. ( ... mein ich
jedenfalls ... )Es ist schon ( 16 Uhr ) und ich bin immer noch
nicht am ... |
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... Start. Heute scheint sich aber alles gegen mich zu
verschwören. Als ich dann den Starplatz aus der Gondel sehe,
ist es entgültig aus. Meine Laune sinkt auf den Nullpunkt.
Umlaufender Wind. SW, W, NW, "... ja kann sich dieser
dämliche Windsack endlich entscheiden und sich auf eine
Richtung einstellen". ( 16 Uhr 15 ), ich hab mich
meinem Schicksal ergeben und drei Gänge runter gefahren. Wird
eh nur noch ein Abgleiter, bei dem Schlabberwind. Sogar als
Manni und Michael angespurtet kommen und
fragen ob sie vor dürfen ..., ( ... sie sind gerade vom
Tegelberg wegen dieser Übung runter gefahren ... die
Tegelbergbahn sollste doch echt in den ...) ... also es macht
mir gar nichts mehr aus die Beiden vorzulassen. Ich sortier
Manni sogar noch die Leinen. Er ist im Stress und muss nach Hause.
Michael hat auch einen dicken Hals, weil er schon in voller Montur am
Tegelberg Start stand und wieder einpacken musste. Ich hab eh
schon mit dem Tag abgeschlossen und mich auf einen Abgleiter
eingestellt. Dann sehe ich Manni und Michael, 50 Meter überm
Berg hängen. Der Wind ist im Moment so wie damals,
jetzt wird es aber Zeit das ich raus komme. Vielleicht geht
doch noch was. 100 Meter über mir schreit mir Michael
"... danke das du mich vorgelassen hast" entgegen.
Ich murmele vor mich hin "...ja und ich steh gleich am Boden, dann
gibt´s aber was..."(;-))). ( 16 Uhr 33 ), ich hau
mich Rückwärts raus und kann am Westgrat in null Schiebern, einigermaßen
die Höhe halten."... na toll", ich hoffe ja nicht, dass jetzt meine obligatorische halbe Stunde
warm .... |
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... fliegen kommt. Doch sie kommt. Alle anderen
fliegen ein Stockwerk höher, ich krebs hier am Startplatz rum. "... ahhhhhhh", ich würde sagen 50 Meter
darunter, alle anderen hängen wieder oben drüber. " ...
jetzt streng dich ein bissel an Ingo, es kann doch nicht
sein das du hier absäufst, dann ist der Tag aber vollends
gelaufen". Ich fluche so vor mich hin und bin froh das
mich jetzt keiner hört. Taktik geändert, auf die nächste
Rippe Richtung Jagdberg gehüpft. ( 1 ) Hier zupft es
endlich gescheit an meinem Nova
Aeron, ich stell die Kiste ziemlich eng in einen Bart rein.
Ist aber ganz schön schräg, die liebe Thermik. Der Bart
zieht ziemlich eirig mit 2m/s nach hinten weg. Jetzt bloß
nicht verlieren. Ich sitz doch ziemlich verkrampft in meinem Gurtzeug
und versuch den Aeron im steigen zu halten. "...bohhhhhh,
ist das ein Gewürge". Ich hab den Bart erwischt und es
beamt mich bis 2200 hoch. Na dann von Hangkratz- und
Absaufmodus auf Streckenflug umgeschaltet und die Fliegerei
geht schon etwas leichter. Am Brandnerschrofen ( 2 ) wird
Höhe bis 2200 getankt ... und auf zum Tegelberg. Im Ostkessel
( 3 ) dreh ich um, weil am Rohrkopf noch der Heli
rumschwirrt, die Übung ist wohl noch nicht ganz beendet. Von
dort geht es Richtung Jagdberg ( 4 ), der mir 1800
Meter beschert und zurück an den Buchenberg. Ja, jetzt häng
ich doch schon wieder auf Startplatzhöhe und der Michael macht
sich gerade auf den Weg in die Trauchgauer Berge. "... na
super", jetzt ganz schnell wieder auf Überlebensmodus
umgeschaltet und schauen, dass ich mit dem Hintern wieder
über Start komme. Um ( 17 Uhr 36 ) reißt es mir
auf der Buchenberg SW Seite fast die Steuerleine aus... |
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... den Fingern.
"Sch ... ist das ein bockiges Teil", ich stell
die Kiste auf die Spitze, es beamt mich mit 3 Metern nach
oben. Bei 1800 ist´s genug, ich tapper in den Beschleuniger
und halte auf die Trauchgauer Berge zu. Dort kann ich an der
vorderen Kante ( 5 ) 400 Meter machen, bei 1800 geht es
weiter Richtung Almstube. Dort ( 6 ) geht es bis 1900
hoch, die Strecke zurück zum Buchenberg ist im Sack. Soviel
saufen kann ich gar nicht mehr haben das ich jetzt am Boden
steh. Die Anspannung fällt langsam ab, der Rest ist nur noch
lockeres ausfliegen. "... haste gedacht". Jetzt
kommt der schönste Teil des Fluges. Bei 1600 flieg ich von
der Trauchgauer Kante los, halte auf den Buchenberg zu und bin
eigentlich schon auf landen eingestellt. 100 Meter
überm Startplatz Buchenberg, rumpel ich in einen 2 Meter,
linksdrehenden Bart rein, der mich um ( 18:26 ) auf
2100 wieder ausspuckt. Im Moment könnte ich fast heulen, der Ausblick
auf die Trauchgauer Berge, Zugspitze, Lechtal, Flachland ist
gigantisch. Ich nehme die Hände von den Steuerleinen, dreh
noch ne Rund übern Jagdberg, mach es mir in meinem Gurtzeug
bequem. Der Rest ist abgleiten Richtung Landeplatz. Ich setze
um ( 18 Uhr 45 ) nach 2 Stunden, am Landeplatz auf.
Michael ist noch in der Luft und landet kurze Zeit nach mir. Wir
klatschen uns ab und sind zufrieden mit uns und der Welt. Es
war vielleicht nicht der weiteste, oder längste Flug vom
Buchenberg, aber bestimmt einer der schönsten, die ich jemals
gemacht habe und deshalb ... |
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Fliegen ist ...
... vielleicht könnt ihr es verstehen
...
... Fortsetzung folgt ...
... Ingo
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... ach so, der Flug im OLC.
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