13.04.2008 - Ein Hammertag am Tegelberg - Der Flug im XC
.Fliegen ist ... (:-))))
.. .. . ... .... .. ... ......... Fortsetzung folgt ...
.. .... .. .. ....... ........ .............. .......... ...... ..........Ingo

 

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Bei Ingo & Iris


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in Rieden am Forggensee im Allgäu

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Ingo & Iris Kallmeyer
August-Geier-Str.9
87669 Rieden am Forggensee

 

Was für eine Tag im Allgäu. Heute ist Hammertagalarm ausgerufen. Bei mir fällt die Entscheidung auf den Tegelberg. Zwar sieht es für Schrattenbach auch nicht schlecht aus, doch der Südwind soll nicht allzu stark werden und Schrattenbach ist reines Flachlandfliegen mit One Way Strecke. Mark holt mich in Rieden am Forggensee ab. Da der Tegelberg und Buchenberg zur Zeit die einzigen Bahnen sind die nicht Revision haben, ist der Andrang entsprechend groß. Die komplette Tegelberg Szene ist anwesend und Martin hat schon am Abend zuvor gesagt, dass er zum Chiemsee fliegen will, was er auch eindrucksvoll unter Beweis stellt.

Der Südwind am Startplatz Tegelberg ist stärker wie erwartet. Die wenigen null Wind Phasen müssen genutzt werden. Ich helfe beim Schirme auslegen und warte bis die Schlange kürzer wird.
Dort finde ich nichts brauchbares, da alles durch die Wolkenausdehnung abgeschattet ist. Also zurück auf die Buchenberg Kante. Kurz hinterm Buchenberg finde ich etwas Steigen was ansatzweise nach Thermik aussieht. Am Buchenberg ist gerade keiner in der Luft, dafür viele am Landeplatz. Ein eindeutiges Zeichen, dass der Buchenberg doch etwas selektiv ist.
Anstatt das mein Vario jubelt, zeigt mir ein Quäken, dass dies nicht die rechte Entscheidung war. Es spült mich mit 4 Metern nach unten. Na, herzlichen Glückwunsch. Ich fluche so vor mich hin, warum ich denn zum Schönleitner fliegen muss, ... na ja, hört ja keiner. Am Rohrkopf steht der zuverlässige Bart der mich bis 2400 nach oben bringt. Ich bin noch nicht zum zum Spaß hier, sondern zum Strecke machen (;-)))). Auf in die Trauchgauer Berge, wo der erste Wendepunkt des Vieleckes liegen soll. Am Jagdberg werden noch 200 Meter draufgepackt und ich lasse den Nova Mentor mit Rückenwind in die Trauchgauer Berge gleiten.
Mittlerweile sind die Wolken nicht mehr so dicht, die Sonne kann den Boden besser erwärmen. Ich mache mich weiter in Richtung Trauchgauer Berge. "Heiei ..." , am Buchenberg ist es schon wieder so leer und der Landplatz voll ?!?!?.
"Oh man ..", nicht schon wieder so ein Mist. Nur zwei Schirme sind noch knapp überm Buchenberg. Plötzlich fängt einer der beiden, ein weißer Rookie an zu steigen.
Der Nova Mentor zeigt das schwache Steigen schön an und nimmt es mit. So kann ich mich wieder über die Kante basteln und ab dem Jagdberg geht es zuverlässig nach oben. Am Rohrkopf wird bis 2400 gedreht, dann geht es Richtung Füssen zum nächsten Wendepunkt. Über Füssen steht eine dunkle Wolke unter der ich mir ordentliche Thermik verspreche. Allerdings höre ich dort wieder dieses quäcken, welches mir schon am Anfang des Fluges in den Ohren lag, was ich eigentlich nicht mehr hören wollte. Zurück zum Tegelberg Westgrad, und dort aufsoaren. Zu meinem Erstaunen empfängt mich am Grad weiterhin das große Quäken. Die packe meine besten Flüche aus und versuche den Nova Mentor flachdrehend mit so wenig wie möglich sinken in der Luft zu halten. 10 Minuten muss ich kurz oberhalb Schlosshöhe in so einem Nullschiebergedöne rumeiern, bis sich ein 2 bis 6 Meter Bart entwickelt und mich auf 2200 hochpumpt.
"Puh ..." , dass war knapp.
Ich trete in den Beschleuniger und fliege zu ihm rüber. Der Bart entwickelt sich prächtig. Ich kann den Bart besser erwischen und kann an dem Nova Rookie vorbeikurbeln. Da ich ja noch auf Strecke bin, geht es weiter in die Trauchgauer Berge. Ab jetzt beginnt der schönste Teil des Fluges. Ohne jegliches Absaufrisiko geht es weiter.
In den Trauchgauern fliege ich eine schöne dunkle Wolke an, die mich bis 2600 nach oben bringt. Im Norden sieht man den Starnberger- und den Ammersee. Im Osten kann man unter einer perfekten Wolkenstraße schemenhaft den Chiemsee erkennen. Ich entscheide mich gegen viele Punkte im DHV-XC und bleibe in der gewohnten Region. Zwei andere Gleitschirme sind in den Trauchgauern aufgetaucht. Ich erkenne Jan und Christian. Wir kreisen eine zeitlang zusammen. Mittlerweile hab ich meine Streckenambitionen eingestellt und genieße nur noch den gigantischen Ausblick auf das Allgäu. Ich versuche im Flachen noch ein paar Wolken anzufliegen, die aber nicht das erhoffte steigen bringen. Am Berg geht es besser. An der Ecke der Trauchgauer sehe ich Kurt wie er nach oben schießt. In den Beschleuniger getreten, kurze Zeit später steige ich in den Bart mit ein. Mit 3 bis 5 Metern geht es nach oben, bei 2800 muss ich meine Kreise beenden weil mich die ersten Wolkenfetzen umhüllen.
Kurt ist auf dem Weg nach Rieden. Da ich kein Auto am Tegelberg habe, es langsam auf halb Sechs zugeht, mache ich mich ebenfalls auf den Weg nach Hause. Überm Landeplatz am Buchenberg stellt sich mir noch ein Bart in den Weg, der mich bis 2500 bringt. Ich mache es mir in meinen Gurtzeug so richtig bequem und fotografiere die Speicherkarte voll. Ich halte auf den Übungshang der 1.DAeC Gleitschirmschule zu, wo noch eine schöne Wolkenstraße steht. Mit 1000 Meter über Grund komme ich über Roßhaupten an. Hier stehen nur noch einzelne Blubberer. Ich fliege ein bissel Sightseeing mäßig durch die Gegend. Kurz vor der Ortsgrenze Rieden am Forggensee suche ich mir eine schöne Wiese und setze nach knapp 4 Stunden Flugzeit meinen Nova Mentor sanft dort auf. Was für ein genialer Flug. Zu meinem Erstaunen kommt Herbert mit seinem Motorroller angefahren und fragt mich ob ich einen Fahrer zum Tegelberg brauche (:-)))))). Es ist doch schön wenn man hinter seinem eigenen Haus landen kann und noch schöner wenn ein Rückholer bereit steht.
Ein genialer Tag im Allgäu geht zuende. Martin hat die 100 km geknackt und Manne ist von Schrattenbach knapp 100 km bis Bad Tölz geflogen. Klasse Leistungen.
Ich war zum ersten Mal eine längere Zeit mit dem Nova Mentor unterwegs. Startgewicht mit 113 kg. Super schöner Flügel, so entspannt kann Streckenfliegen sein. Der Mentor läßt sich auch bei leichtem Rückenwind super starten und kommt ohne hängenbleiben oder überschießen über den Piloten. Das Thermik Händling ist vom Feinsten. Er läßt sich bei schwacher Thermik schön flach halten und bei starken Beding- ungen kann man ihn gut reinstellen und er bleibt selber im Zentrum. Der Mentor zeigt über die Steuerleinen sehr schön an was oben in der eher gedämpften Kappe los ist. Der Nova Mentor ist nicht mehr so nervös wie sein Vorgänger Mamboo. Gleiten in Trimm- geschwindigkeit ist für einen LTF 1-2er der helle Wahnsinn und bis Halbgas sehr ansprechend. Der Beschleuniger ist leicht zu treten und kann auch bei längeren Querungen gut gehalten werden.
Dann geht es auch für mich und meinen Nova Mentor in die Luft. Ich nutze eine kurze, null von hinten Phase und ab geht es in die Frühlingsluft. Ich fliege in Richtung Schönleitnerschrofen der voll in der Sonne liegt.